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Rezension: Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts

Andreas Hechler und Olaf Stuve haben mit ihrem Sammelband einen interessanten und gut zu lesenden Anstoß für die Weiterentwicklung der Diskussion um die Neonazismusprävention geliefert.

Ausgehend von der These, dass "die Etablierung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt ab dem frühesten Kindesalter einen präventiven Einfluss bei der Neonazismusprävention hat", beleuchten die Herausgeber in ihrem einleitenden Artikel die diversen bisher eher unverbundenen Aspekte der Debatten und schaffen einen roten Faden, der die Schnittstellen der folgenden 17 Artikel aufzeigt.

So warten auf die Leser_in nicht nur kritische Beiträge zur Pädagogik, sondern auch praktische Methodenbeispiele, Analysen zur (De-)Thematisierung von Geschlecht in der extremen Rechten sowie dessen funktionalem Gebrauch, zum Beispiel durch rechte Kaderinnen.

Besonders sticht dabei der eigene Reflexionsprozess heraus, mit dem es gelingt, die Erfahrungen aus der Praxis mit theoretischen Diskussionen zu verbinden, um daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Herausgeber streben den Versuch an, sowohl die geschlechterreflektierte Pädagogik als auch die Neonazismusprävention zu mainstreamen und kommen damit einer Forderung nach, die die feministische Rechtsextremismusforschung seit vielen Jahren propagiert.

Von besonderer Bedeutung ist das starke Plädoyer für die Hinwendung zur Opferperspektive sowie die Förderung der Entwicklung von Alternativen zum rechten Mainstream. Auch diese Forderungen sind nicht neu, sie gehören aber nach der Selbstenttarnung des NSU in Deutschland wieder in den Fokus der pädagogischen Debatte.

Hechler, Andreas/Stuve, Olaf (Hg.): Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts. Verlag Barbara Budrich, Opladen 2015. 390 Seiten, 29,90 Euro.

Sonja Brasch

In: Lotta – Antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen, Nr. 61, Winter 2015, S. 64.

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